Lydia Nsiah

Für WE DEY X Space hat Lydia Nsiah analoge Materialien des "Queer/Inter/Trans*/Black/People of Color Artist Resistance" - Archivs auf unzuverlässigem Mittelformatfilm aufgenommen. Das Archiv ist relativ jung und enthält Aufnahmen und Dokumentationen von Performances, Ausstellungen und Vorträgen aus den letzten Jahren, die von Community-Mitgliedern selbst gemacht wurden. Der konzeptionelle Ansatz des Projekts ist eng mit dieser Tatsache verbunden. Die Ausstellung ist ein Vorschlag, diese gesammelten Materialien nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ergänzend zu ihren eigenen Perspektiven bei der Auswahl und Bearbeitung der Fotos und Videos hat Nsiah sich entschieden, sich auf das Konzept der zyklischen Zeit zu beziehen - was in der Struktur der beiden gezeigten Videodokumentationen sichtbar wird. Der Fotofilm beginnt mit den Anfängen von WE DEY, bevor es den X Space gab, während das Video mit einer der letzten Ausstellungen beginnt und rückwärts läuft. Es handelt sich um kollektive Arbeiten, die aus verschiedenen Blickwinkeln von verschiedenen Mitgliedern der Gemeinschaft aufgenommen wurden.

Lydia Nsiah lebt und arbeitet in Wien und im Ausland. Als bildende Künstlerin und Forscherin beschäftigt sie sich mit dem Dazwischen, Abgründen und Lücken in der Medien- und Wissensproduktion mittels Film, Fotografie, Text und Installation. Sie arbeitet, publiziert und stellt international aus zu den Themen Vergessen und Erinnern, Scheitern und Irrtum, antikoloniale Praxis, Filmkunst und -gebrauch und das Fotofilmische. Sie ist Teil von WE ARE SICK OF IT und Mitglied der in Wien ansässigen Video- und Filmplattform Golden Pixel Cooperative.

Bild: Lydia Nsiah